Der Tanz des Pharaos
Drama in fünf Akten
Zwei ausgestreckte Körper in unruhigem Schlaf im Halbschatten einer Gefängniszelle hinter einem auf und ab gehenden Wärter mit geschultertem Gewehr. Augenscheinlich führen sie eine angespannte Diskussion.
(Stimmen im Off â wie im Traum.)
MAX. Georges, worum gehtâs genau?
GEORGES. Es geht um dich, um mich und um uns. Um uns, die Schwarzen.
MAX. Und weswegen?
GEORGES. Wegen der WeiÃen und der Schwarzen. Wegen des Respekts.
MAX. Und das lässt dir keine Ruhe?
GEORGES. Ja, das lässt mir keine Ruhe, auch wennâs dir egal ist. Aber ich hoffe, dass es dir auch keine Ruhe lässt. Mir lässtâs jedenfalls keine Ruhe. Es raubt mir nachts den Schlaf. Der Respekt und der Mangel an Respekt. Die Würde. Wenn man mich nicht respektiert, das lässt mir keine Ruhe. Vor allem, wenn man mich nicht respektiert, weil ich schwarz bin.
MAX. Respekt? Du willst Respekt?
GEORGES. Ja, Respekt wollen wir. Und davon redâ ich. Mit diesen WeiÃen kannst du dich an-strengen, wie du willst, du kannst dich auch nicht anstrengen, dein Maul halten, sie in Ruhe lassen, dich steif halten wie ein Stock, dich sauber und korrekt halten, die Wände entlang-schleichen, ihren ganzen Mist fressen, aber nein, sie haben immer noch keinen Respekt vor dir und sie scheiÃen auf dich, dass du nicht mehr weiÃt, wie du nicht ihre ScheiÃe schlucken sollst. Und alles nur, weil du schwarz bist. Und das macht mich fertig.